Die belarusische Gemeinschaft Razam e.V. lädt ein zu einer Kultur- und Infoveranstaltung anlässlich des 85. Jahrestages der „Nacht der erschossenen Dichter“ (29./30.10.1937)
Die Nacht vom 29. auf den. 30. Oktober 1937 ging als eine der dunkelsten Nächte in die Geschichte von Belarus ein. Mehr als 100 belarussische Wissenschaftler, Kunst- und Kulturschaffende wurden in den Kellern des Minsker Gefängnisses des Volkskommissariats für Innere Angelegenheiten (NKWD) erschossen. Darunter waren 22 Schriftsteller: Dichter, Prosaautoren, Übersetzer, Literaturkritiker.
Die „Nacht der erschossenen Dichter“ war einer der tragischsten Momente in der von 1929 bis 1938 andauernden Welle der Massenrepressionen gegen die belarussische Intelligenz. Um diesen Jahrestag halten Belarus*innen in vielen Städten weltweit Gedenkveranstaltungen ab. In Belarus selbst sind solche Aktionen nach 2020 kaum noch möglich wegen der anhaltenden Verfolgung von Andersdenkenden, auch von Vertretern der Kultur und der kreativen Intelligenz durch das herrschende diktatorische Regime.
Im Programm:
Kurzvortrag über die Repressionen der 1930er und 2020er in Belarus mit Lesung poetischer Werke (Referent*innen von Razam e.V.)
Podiumsdiskussion „Warum Imperien und Diktaturen Bücher verbrennen und Dichter verfolgen“. Gastredner: Prof. Dr. Ralf Köhnen (Ruhr-Universität Bochum, Germanistisches Institut), Max Lucks MdB (Bündnis 90/Die Grünen, Obmann für Menschenrechte und humanitäre Hilfe).
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