Ein Tag der Freiheit

Veröffentlicht am 08. Mai 2025

RGJPH8 Enlisted Man of Seventh US Army Giving Cigarettes to Liberated Prisoners, Dachau, Germany, Central Europe Campaign, Western Allied Invasion of Germany, April 29,1945

Copyright: Glasshouse Image / Alamy Stock Foto

Deutschland hat sich nicht selbst befreit. Deutschland wurde gestoppt – im nationalsozialistischen Wahn, der Europa in Schutt und Asche legte, im Holocaust versuchte, das jüdische Volk auszulöschen, und skrupellos gegen Homosexuelle, Sinti und Roma, Arbeitslose, Kommunisten und weitere Gegner der Nazis vorging. Unser heutiges Deutschland haben wir den Alliierten zu verdanken, die Deutschland und auch die Deutschen dabei gestoppt haben. Wie dem US-Soldaten auf dem Bild, der nach der Befreiung des Konzentrationslagers in Dachau Zigaretten an Überlebende reicht.

Es ist beschämend, wie nach 1945 die glühenden Nationalsozialisten von gestern in den Institutionen des Staates tätig wurden. Das prominenteste Beispiel dafür bleibt Kurt Georg Kiesinger, der von seiner CDU und der CSU über Jahrzehnte gestützt wurde, obwohl seine NSDAP-Mitgliedschaft von 1933 bis 1945 allen bekannt war: 1966 wurde er schließlich Bundeskanzler.

Es ist beschämend, wie wenig Verantwortung dieses Land aus dem zieht, was es damals ausgelöst hat. Wie Juden heute Angst auf unseren Straßen und an unseren Universitäten haben. Wie CSU-Bundesinnenminister Dobrindt ausgerechnet zum 8. Mai mit einem Dekret – als schlichtweg peinliche Imitation Donald Trumps – Zurückweisungen von Asylsuchenden an den deutschen Grenzen veranlasst und damit jene Genfer Flüchtlingskonvention und Europäische Menschenrechtskonvention angreift, die Lehren der Zeit bis 1945 sind.

Es liegt an uns allen, dass aus dem 8. Mai keine bloße ritualisierte Gedenkstunde verbleibt. Widersetzen wir uns der Methode, zu Lasten von Minderheiten politisches Kapital zu schlagen, und kämpfen wir für die universellen Menschenrechte – in diesen Zeiten mehr denn je.

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